Is Pirois, Funtana Coberta, Pranu Muteddu

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Brunnentempel Is Pirois

Brunnentempel Is PiroisDas Heiligtum entstand während der Bronzezeit, etwa um 1600 v. Chr..
Von der Architektur unterscheidet er sich von den anderen bekannten Brunnentempeln, weil er der Einzige ist, der den unteren Teil eines Nuraghe bildet.
Wie bei den Anlagen von Santa Cristina oder Su Tempiesu führen auch hier Stufen zur Quelle hinunter, die Decke des Eingangs wurde ebenfalls wie eine umgekehrte Treppe gestaltet.
Auch im trockenen Sommer führt die Quelle immer noch Wasser.

Anfahrt: Fahren Sie auf der alten SS125 bis zur Brücke über den Rio S. Giorgio. Direkt am nördlichen Ende der Brücke zweigt eine unbefestigte Piste ab. Hier steht auch ein Wegweiser „Tempio a Pozzo“. Folgen Sie der Piste zunächst 1 km bis zu einer Furt und biegen Sie nach deren Durchquerung rechts ab. Nach 800 m lassen Sie Ihr Fahrzeug stehen und gehen zu Fuß weiter. (siehe Karte)

Funtana Coberta

Funtana CobertaDer Tempel wurde 1918 zum ersten Mal frei gelegt und einfach als „überdachter Brunnen – funtana coberta“ bezeichnet.
Er wurde von den Nuraghern etwa um 1000 v.Chr. erbaut.
Von der Vorhalle sind noch Mauerreste erhalten, zum eigentlichen Brunnenschacht führt eine Treppe hinunter.
Unten befindet sich ein gepflasterter, runder Raum, in dessen Mitte der Brunnen 5 Meter tief ins Gestein gegraben wurde. Darüber wölbt sich das kuppelförmige Dach der Anlage.

Anfahrt: Der Brunnentempel ist leicht zu finden. Fahren Sie von Balao etwa 4 km auf der SP6 Richtung Escalaplano. Kurz vor dem Abzweig nach Goni führt links eine unbefestigte Zufahrt zu einem kleinen Parkplatz. Von hier sind es nur noch knapp 100 Meter zu Fuß. (siehe Karte)

Durch die Berge des Sarrabus

Durch die Berge des SarrabusEine Fahrt durch das Innere des Sarrabus ist auch landschaftlich sehr schön und empfiehlt sich für alle, die dem sommerlichen Trubel am Meer entfliehen wollen.
Sie sollten dabei viel Zeit einplanen, denn die Straßen sind enorm kurvenreich. Es herrscht sehr wenig Verkehr, was die Gegend vor allem für Besucher mit Motorrad oder auch Fahrrad interessant macht.
Dabei ist jedoch zu beachten, dass auch extreme Steigungen und Gefälle zu überwinden sind.

Immer wieder öffnen sich schöne Ausblicke über die sanften Hügellandschaften.
Bis auf wenige Sehenswürdigkeiten ist die Gegend kaum touristisch erschlossen und wirkt in weiten Teilen nahezu unbewohnt.

Pranu Muteddu

Pranu Mutteddu, MenhireDer archäologische Park von Pranu Muteddu ist eine der bedeutendsten frühgeschichtlichen Anlagen Sardiniens.
Entdeckt wurde die Stätte erst 1975. Auf etwa 200.000 m² wurden dann in den 1980er Jahren zahlreiche Relikte ausgegraben.

Hier befindet sich eine der größten Ansammlungen an Menhiren auf Sardinien. Insgesamt sind es etwa 60 Stück, die sowohl in Reihen, paarweise oder Gruppen aufgestellt wurden.
Die größte Menhirreihe wurde genau in Ost-Westrichtung aufgestellt. So bilden sie während der Tag- und Nachtgleiche eine Linie mit der auf- und untergehenden Sonne.
Somit ist sicher, dass sich bereits die frühen Kulturen auf Sardinien mit astronomischen Beobachtungen befassten, die offenbar Bestandteil ihrer religiösen Riten waren.

Pranu Mutteddu, GrabanlageNeben den Menhiren sind auch einige Grabanlagen aus der Jungsteinzeit erhalten.
Durch Fundstücke konnte man die Gräber und Menhire zeitlich auf etwa 3200-2800 v. Chr. einordnen.
Während die Menhire mit der Anlage von Biru ’e Concas vergleichbar sind, weisen die Gräber eher Ähnlichkeit mit denen von Li Muri auf.

Die Gräber sind von mehreren weiten Steinkreisen umgeben, die ursprünglich Teil der Einfassung des Grabhügels waren.
Das Grab II (Foto) hat zwei Grabkammern, die aus Sandsteinblöcken heraus gemeißelt wurden. Der Zugang besteht aus einem einzelnen Felsblock der mit einem Tunnel und zwei seitlichen Nischen versehen wurde.
Erkennbar ist die Verwandtschaft zu den Felsgräbern (domus de janas), die eine Art Vorstufe zu den späteren, aufwändigeren Grabhügeln sind.

Prau Muteddu, La TriadeWahrscheinlich wurden in Pranu Muteddu religiöse Riten um einen Ahnenkult betrieben.
Diese Vermutung stützt sich auf die Ansammlung zahlreicher Gräber und der vielen Menhire, die hier aufgestellt wurden. Die Anlage wird deshalb auch als das „sardische Stonehenge“ bezeichnet.

Die Größe und Architektur der Gräber sind dabei recht unterschiedlich.
Während im Grab II der Zugang aus einem ausgehöhlten Felsblock besteht, wurden bei den anderen Gräbern seitlich der Eingänge Steinreihen eingearbeitet.
Zum Teil werden die Eingänge von sogenannten Wächtersteinen flankiert, wie die drei Menhire auf dem Foto, die dem Grab den Namen „La Triade“ einbrachten.

Prau Muteddu, Domus de JanasPranu Muteddu entstand während der Endzeit der sogenannten Ozieri-Kultur und wurde auch danach weiter genutzt.
Neben den großen Grabanlagen finden sich auch zahlreiche einfache Felsgräber (domus de janas), die typisch für die Epoche der Ozieri-Kultur sind.

Anfahrt: Die Zufahrt zum Parkplatz befindet sich bei km 16,2 an der SP23 südlich von Goni. (siehe Karte).
Pranu Muteddu besteht aus zwei Teilen beidseitig der Straße. Vom Parkplatz gelangt man durch einen Tunnel zum Ticketverkauf in einem kleinen Besucherzentrum. Hier erhält man eine Übersichtskarte der Sehenswürdigkeiten auf dem Gelände.
Der Park liegt in einem ausgedehnten, lichten Korkeichenwald, so dass es auch die Möglichkeit gibt, sich im Schatten etwas auszuruhen