Sadali und Umgebung
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Wenn Sie einen Besuch in Sadali mit dem Trenino Verde planen, können Sie zurzeit nur von Mandas anreisen.
Die Züge, die von Arbatax kommen, wenden in Gairo, weil einige Brücken zwischen Seui und Gairo saniert werden müssen. Ob diese kostenintensiven Maßnahmen jemals durchgeführt werden, ist jedoch fraglich.
Ansonsten bleibt nur die extrem kurvenreiche Fahrt über die SS198 oder die SP8.
Dafür sollten Sie reichlich Zeit einplanen, weil Sie auf dieser Strecke nur selten mehr als über 50 km/h fahren können.
Tipp: Als Alternative gibt es eine schmale Verbindungsstraße zwischen der SS198 und der SS389 (Nuoro-Lanusei). Dort haben Sie fast die ganze Zeit herrliche Ausblicke und es herrscht nur wenig Verkehr. Allerdings ist diese Strecke mit größter Vorsicht zu befahren, weil sich immer wieder Kühe, Schafe, Ziegen und Pferde auf der Straße versammeln.
Unterwegs kommen Sie am Nuraghe Ardasai und dem Stausee Lago Bau Muggeris vorbei.
Für eine bessere Orientierung habe ich Ihnen die Strecke unten auf der Karte blau eingezeichnet.
Der alte Ortskern von Sadali liegt an einem Berghang etwa 1 km vom Bahnhof entfernt. Lassen Sie ihr Fahrzeug am besten im oberen Ortsteil stehen und folgen Sie zu Fuß der Via Roma bergab.
Die Kirche San Valentino (Foto) markiert in etwa die alte Ortsmitte. Das Bauwerk wurde zunächst im 9. und 10. Jahrhundert im spätbyzantinischen Stil erbaut.
Nach 1600 wurden einige Seitenkapellen hinzugefügt, während der heutige Glockenturm in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts errichtet wurde.
Schon auf dem Weg nach unten fallen überall offene kleine Wasserläufe auf, die zum Teil in einfache Brunnen eingefasst sind.
Sadali verfügt über einen für Sardinien sehr ungewöhnlichen Wasserreichtum.
Es ist auch noch ein alter Waschplatz erhalten, der besichtigt werden kann. (siehe Karte)
Entgegen den romantischen Beschreibungen in manchen Reiseführern wird hier aber kaum noch Wäsche gewaschen.
In der Nähe der Kirche finden sie eine der schönsten Sehenswürdigkeiten der Gegend.
Über eine komplett mit Moos überwucherte Felswand plätschert ein kleiner Wasserfall in einen davor liegenden Teich.
Im trockenen Sommer wird die Wassermenge allerdings gering.
Direkt daneben steht eine alte aus Bruchsteinen errichtete Wassermühle. Das kleine Mühlrad kann man durch eine Öffnung von außen sehen.
Durch ein vergittertes Fester können Sie auch einen Blick in das Innere der winzigen Mühle werfen.
Der Mühlstein und der Korntrichter sind noch vorhanden. An den Wänden stehen noch einige andere alte Geräte.
Das Besondere ist, dass die Welle des kleinen Wasserrades senkrecht steht und es wie eine Turbine angetrieben wird.
Die Straße führt vom Wasserfall weiter bergab zur Piazza Eleonora d’Arborea.
Auf dem Weg kommen Sie an einer weiteren historischen Wassermühle vorbei. (Foto)
Von der Piazza sind es nur wenige Meter zur Grotta „Sa Ucca Manna“.
Dort verschwindet ein Bach im dunklen, karstigen Untergrund. Von einer gut gesicherten, kleinen Plattform kann man einen Blick in das Höhlensystem werfen.
Grotta de Is Janas
Einige Kilometer nördlich von Sadali befindet sich die größte Attraktion des Ortes – die Höhle „Grotta de Is Janas“ (Feenhöhle).
Der Name der Höhle leitet sich von einer Legende ab, welche von Feen erzählt, die hier zur Strafe in Stein verwandelt wurden.
Der Innenraum ist faszinierend beleuchtet, so dass die beeindruckenden Tropfsteine gut zur Geltung kommen.
Die Grotte besteht aus mehreren kleinen Sälen, die durch teilweise enge Gänge miteinander verbunden sind.
Auch im Hochsommer ist es hier unten sehr kühl. Nehmen Sie sich also neben festen Schuhen auch etwas Warmes zum Überziehen mit.
Wanderung zum Wasserfall
Die „Grotta de Is Janas“ liegt inmitten eines herrlichen Steineichenwaldes, in dessen Schatten auch einige Picknicktische stehen.
Wenn Sie noch genügend Zeit haben, lohnt sich eine kurze Wanderung in das Tal des Riu su Semuccu unterhalb der Höhle. Der örtliche Pro Loco hat hier einen schönen und beschilderten Wanderweg angelegt, der dem Wasserlauf in eine beeindruckende Schlucht folgt.
Nach einem kurzen Abstieg gelangt man zu dem Wasserfall „Su Stampu de Su Turrunu“. Der Weg hierher ist bestens beschildert.
Das Wasser schießt in etwa 3 m Höhe direkt aus einer Felswand heraus und bildet mit dem davorliegenden kleinen Teich eine Art Naturdusche.
Die Wassermenge ist jedoch sehr stark von der Jahreszeit abhängig – im Sommer dürfen Sie hier nicht zu viel erwarten.
Für unsere Kinder war es trotz des eher bescheidenen Rinnsales ein schönes Erlebnis, sich hier abzukühlen.
Der Spaziergang dauert ab dem Parkplatz oberhalb der Höhle etwa 30 min.