Sedini und Martis
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Sedini
Das Hinterland von Castelsardo lädt zu netten Rundtouren ein.
Die Landschaft ist recht schön und abwechslungsreich. Nur wenige Touristen kommen von ihren Ferienorten am Meer hierher und die Straßen sind sehr verkehrsarm.
Von Castelsardo kommend, schraubt sich die Straße zu einer Hochebene empor, an deren südlicher Kante das Dorf Sedini liegt.
Der Ort hat sein ganz eigenes Flair, denn viele der alten Häuser wurden an bzw. in die vorhandenen Felsen gebaut.
Hauptattraktion von Sedini ist der „Sa Rocca“ – ein Kalksteinblock am Ortsausgang Richtung Martis.
Im Inneren befinden sich einige Grabkammern (domus de janas) aus der Frühgeschichte Sardiniens.
Später wurden diese Kammern erweitert, ausgebaut und als Wohnräume genutzt.
So entstand ein Felsen mit zahlreichen Fensteröffnungen, ein wenig Mauerwerk und mehreren Eingängen.
In neuerer Zeit wurde auch eine Hausnummer angebracht.
Das Innere des „Gebäudes“ kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden, die von einer örtlichen Kooperative organisiert wird.
Dabei kann man sich umfassend über die Geschichte des Felsens informieren. Eine ethnographische Ausstellung zeigt typische Werkzeuge und Gegenstände aus dem traditionellen ländlichen Leben der Gegend.
San Pietro di Simbranos
Wenn Sie von Sedini nach Martis fahren, sehen Sie kurz hinter Bulzi eine der schönsten pisanischen Landkirchen Sardiniens. (siehe Karte)
Wie fast alle Kirchen aus der Zeit der Pisaner steht auch diese fernab von den nächsten Ortschaften ganz allein in der Landschaft.
Die Kirche wurde im 11. Jahrhundert errichtet und zwei Jahrhunderte später von Benediktiner-Mönchen erweitert. Diese Mönche vom Monte Cassino gaben dem Bauwerk sein heutiges Erscheinungsbild.
Die schönen Zebrastreifen entstanden durch die Verwendung unterschiedlichen Baumaterials – weißer Kalkstein und rotbrauner Trachyt.
Das Innere ist sehr einfach gestaltet, allerdings ist die Kirche nur selten geöffnet.
Martis
Von Sedini kommend, fällt am Ortseingang gleich die Kirche „San Pantaleo“ ins Auge.
Das spätromanische Bauwerk stammt aus dem 14. Jahrhundert. Leider wurde es wegen des instabilen Untergrundes stark beschädigt.
Inzwischen wurde die Kirche im Rahmen umfangreicher Restaurierungsarbeiten wieder so weit gesichert, dass man auch das Innere besichtigen darf.
Der Glockenturm kann bestiegen werden, allerdings ist die Treppe sehr eng und im oberen Bereich geht es über eine sehr schmale Leiter weiter.
Versteinerter Wald „Foresta Pietrificata“
Auf einer großen Wiese weiträumig verteilt, liegen hier die Reste von Bäumen, die vor etwa 250 Millionen Jahren versanken und versteinerten.
An vielen Stämmen kann man sogar noch die Jahresringe erkennen.
Der Platz wurde inzwischen zu einem parkähnlichen Gelände umgestaltet und ist am Ortsrand von Martis gut ausgeschildert.
Auf dem Hügel steht ein hölzernes Kunstwerk, an dem bei entsprechenden Windbedingungen Klänge erzeugt werden sollen. Bei unserem Besuch war davon leider nichts zu hören.
Unten im Tal sind schöne schattige Picknick-Plätze angelegt worden.
Cascata di Triulintas
Der hübsche Wasserfall ist derzeit noch ein echter Geheimtipp und bei Touristen nur wenig bekannt. Ich konnte auch nur einen einzigen Wegweiser entdecken.
Er liegt inmitten einer netten grünen Oase in einer engen, von Felswänden umgebenen Schlucht.
Selbst im Hochsommer führt das Flüsschen ausreichend Wasser für die etwa 15 Meter hohe Kaskade. Die Wasserkraft wurde früher für eine Mühle genutzt. Die Reste deren Grundmauern sind noch gut zu sehen.
Anfahrt: Nehmen Sie zunächst die Straße nach Nulvi und biegen Sie 50 Meter nach dem Ortsausgangs-Schild von Martis rechts ab. Nach 500 Metern überqueren sie die Bahnstrecke Palau-Sassari. Der leidlich befahrbare Weg geht nach weiteren 400 Metern in eine scharfe Rechtskurve. Hier lassen sie Ihr Fahrzeug stehen. Links führt ein schöner, schattiger Wanderweg in etwa 10 Minuten zum Wasserfall