Sprache
Auf ganz Sardinien wird als Amtssprache Italienisch gesprochen.
Es ist also von großem Vorteil, zumindest ein paar Redewendungen zu kennen. Ihre Sprachkenntnisse und Ihre Aussprache müssen dabei keineswegs perfekt sein.
Die Sarden werden Ihr ehrliches Bemühen schnell mit einem freundlichen Lächeln honorieren.
Die wenigsten Touristen werden Gelegenheit haben, in so engen Kontakt mit den Sarden zu kommen, dass umfassende Sprachkenntnisse für ein persönliches Gespräch nötig sind.
Im Allgemeinen genügt es, sich mit Hilfe eines kleinen Sprachführer das wichtigste Vokabular anzueignen – um mal nach dem Weg zu fragen, beim Einkaufen die Waren mit Namen nennen zu können oder im Restaurant eine Bestellung aufzugeben.
Den Sprachführer sollten Sie auch dabei haben, um Ihre Symptome schildern zu können, falls Sie doch einmal zum Arzt müssen.
Ganz wichtig sind die Zahlen! Das beginnt schon bei der Anreise im Hafen, wenn Sie zu ihrer Fähre an einen nummerierten Pier gewiesen werden und dann auf dem Schiff den Ansagen folgen müssen.
In den Touristenorten am Meer sprechen viele Einheimische auch Fremdsprachen.
Dabei ist Französisch am häufigsten, denn das lernen schon die Kinder in der Schule und es ist mit dem Italienischen verwandt.
Mit Englisch kommt man auf Sardinien (wie übrigens in ganz Italien) nicht besonders weit.
Umso überraschter werden Sie sicher sein, wie viele (vor allem ältere) Sarden Deutsch beherrschen. Durch die wirtschaftliche Lage auf der Insel gezwungen, sich auf dem Festland Arbeit zu suchen, hat es viele auch nach Deutschland verschlagen. Das verdiente Geld wurde dann meist in den Bau eines Hauses in der Heimat investiert.
Polizisten haben selten perfekte Fremdsprachenkenntnisse. Sollten Sie mal Probleme bekommen und eine Verständigung ist nicht möglich, dann bestehen Sie auf einem Dolmetscher (interprete).
Sardisch
Die Wurzeln des Sardischen liegen im Latein der ehemaligen römischen Besatzer. Im Verlauf der wechselvollen Geschichte Sardiniens machten die verschiedenen Kolonialmächte ihre jeweilige Sprache zur Amtssprache.
So finden wir heute viele spanische und italienische Einflüsse. Obwohl sich auch das Italienische aus dem Latein entwickelte, wurde es durch äußere Einflüsse viel stärker verändert, als das Latein auf der relativ isolierten Insel.
Die sardische Sprache ist dabei keinesfalls einheitlich, sondern zerfällt in eine Vielzahl von Dialekten. Diese unterscheiden sich teilweise so sehr voneinander, dass eine Verständigung auf Sardisch selbst zwischen Nachbardörfern schwierig sein kann.
Hinzu kommt noch, dass wegen der unterschiedlichen Dialekte keine einheitliche sardische Schriftsprache existiert.
Das führte dazu, dass heute bei den Sarden hauptsächlich Italienisch als Umgangssprache vorherrscht.
Seit mehreren Jahren ist man allerdings sehr bemüht, die sardische Sprache zu erhalten.
Ein großer Erfolg war 1999 die Anerkennung des Sardischen als eigenständige Sprache durch das italienische Parlament. Seitdem darf es nun gleichberechtigt mit Italienisch an Schulen unterrichtet werden.
Auch wenn Sie sich mit den Sarden auf Italienisch verständigen, so werden Ihnen doch auf der ganzen Insel fremdartige Begriffe begegnen.
Vor allem Landschaftsbezeichnungen auf Karten sind hauptsächlich sardisch benannt, wie z.B.:
genna = Pass,
codula = Schlucht,
riu = Fluss,
funtana = Quelle.
Die Schreibweise ist dabei oft unterschiedlich.
Sollten Sie sich näher mit der sardischen Sprache befassen wollen, kann ich Ihnen „Sardisch Wort für Wort“ von Giovanni Masala und „Sprachführer Sardisch“ von Luisa Valentina Rossi empfehlen.
Viele Ortschaften haben einen italienischen und einen sardischen Namen. Vor einigen Jahren wurde damit begonnen, die Ortsschilder zweisprachig zu beschriften.