Argentiera, Lago Baratz, Grotta di Nettuno

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Argentiera

ArgentieraDer kleine Ort Argentiera liegt ziemlich genau in der Mitte der Nurra-Westküste am Capo Argentiera – dem westlichsten Punkt Sardiniens. Sein Name leitet sich vom lateinischen argentum (Silber) ab.
Von der Antike bis in die 1960er Jahre wurde hier Silbererz gefördert. Die stillgelegten Förder- und Verarbeitungsanlagen stehen halb zerfallen in der Landschaft und erinnern eher an den Wilden Westen Amerikas als an eine Mittelmeerinsel.
In der Nähe befindet sich ein netter Strand mit braunem Sand und so langsam hält der Tourismus auch in dieser ansonsten recht einsamen Gegend Einzug.
Etliche alte Häuser sind bereits renoviert und werden als Ferienhäuser vermietet.

Lago Baratz

Wenn Sie von Argentiera Richtung Süden fahren, lohnt sich ein kurzer Abstecher zu diesem kleinen See.
Er ist ein besonderes Biotop auf Sardinien, denn der Lago Baratz ist der einzige natürliche See der ganzen Insel. Alle anderen sind künstlich angelegte Stauseen.
Am Ufer geht es meist sehr ruhig zu, kaum ein Tourist verirrt sich hierher. Gerade Naturliebhaber werden ihre Freude an Libellen und Fröschen haben.
Die Gegend steht wegen ihrer Einzigartigkeit seit langem unter Naturschutz.

Grotta di Nettuno

Treppe zur Grotta di NettunoDie berühmte Neptungrotte liegt unterhalb des Capo Caccia – eines 168 m hohen Felsens, dessen Wände senkrecht ins Meer abfallen.
Allein die Anfahrt mit dem Auto hinauf zum Kap ist schon grandios. Oben befindet sich ein Parkplatz, von dem ein Fußweg immer an der senkrechten Felswand entlang zum Meer und zum Höhleneingang hinunterführt. Die Treppe auf diesem Weg hat 652 Stufen.
Wer über genügend Ausdauer verfügt, sollte sich dieses Erlebnis auf keinen Fall entgehen lassen!
Wem das zu anstrengend ist, kann mit einem Ausflugsboot von Alghero aus hinfahren.
Auch bei der Anfahrt mit dem Auto zum Capo Caccia zweigt eine Straße zu einer Anlegestelle ab, von der zumindest in der Hochsaison Boote zur Höhle fahren.
Bei rauer See und entsprechendem Wellengang ist die Höhle geschlossen.

Grotta di NettunoDie Grotta di Nettuno ist sicher die berühmteste Höhle auf Sardinien und für viele auch die schönste.
Im 14. Jahrhundert wurde sie von Fischern entdeckt und ist seit 1950 für Besucher geöffnet – allerdings nur die ersten paar hundert Meter im Rahmen einer Führung.

Als König Carlo Alberto im 19. Jahrhundert die Höhle besuchte, wurden ihm zu Ehren hunderte Kerzen und Fackeln aufgestellt, deren Ruß heute noch viele Tropfsteine „ziert“.
Auch die Touristenmassen haben ihre negativen Auswirkungen – früher brachten hier Robben ihre Jungen zur Welt.

Grotta di NettunoDie Tropfsteingebilde im Inneren der Höhle sind wirklich märchenhaft.
In hellen Gelb- und Orangetönen hängen überall Stalaktiten von der Decke. Die größeren Gebilde sind alle ganz filigran gerippt und reichen oft von der Decke bis zum Boden.
Manche sind wie Fabelwesen geformt und Teile dieses phantastischen Panoramas spiegeln sich in den Höhlenseen.

Leider ist die Grotte gerade in der Hochsaison oft völlig überlaufen und man bekommt bei den Menschenmassen von der Führung nicht viel mit.
Es gibt auf Sardinien aber auch noch andere sehr schöne Höhlen, in denen es wesentlich ruhiger zugeht – wie z. B. die Grotta su Marmuri bei Ulassai.

www.grottadinettuno.it/